Heimatverein Drabenderhöhe e.V.

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Die Miebacher Mühle

Die Miebacher Mühle stand auf dem jetztigen Gelände der heutigen Firma Herpa-Print in Niedermiebach. Das dazugehörige Wohnhaus befand sich in der Kurve an der Abzweigung der Zeithstrasse nach Obermiebach. Über die Geschichte der Mühle ist allerdings wenig bekannt.

In der preussischen Katasteraufnahme von 1828 ist diese nicht aufgenommen worden. Ebenfalls fehlt diese auf der Bilakarte von 1845. In einem preussischen Adressbuchverzeichnis von 1884 ist kein Mühlenbesitzer in Niedermiebach erwähnt worden. Erst in der königlichen-preussischen Landesaufnahme im Jahre 1894 ist eine Mühle eingezeichnet worden. Es ist also anzunehmen, dass die Mühle in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden ist. Als Mühle war diese wohl nicht allzu ertragreich, denn es heisst, dass die Mühle ständig zu wenig Wasser hatte, trotz des großen Mühlenteiches, der vom Miebach gespeist wurde.

Im Jahre 1924 stellten die Einwohner von Scheidt, Pfaffenscheid und Obermiebach einen Antrag auf Ausgemeindung aus der Gemeinde Much nach Drabenderhöhe. Offensichtlich lebten in der Miebacher Mühle, welches lediglich aus einem Wohnhaus und der Mühle bestand und etwas abseits der katholischen Ortschaft Niedermiebach lag, noch keine evangelischen Einwohner. Die Mühle wurde später von der evangelischen Familie Jürges bewohnt. In den 1930ger Jahren betrieb Willi Loede dort eine Molkerei und Käserei. Nachdem die Orte Pfaffenscheid und Scheidt 1932 nach Drabenderhöhe ausgemeindet wurden, stellte man 1932 und 1933 einen weiteren Antrag, der auch die Orte Obermiebach und der Miebacher Mühle, auch als Niedermiebacher Mühle bezeichnet, in die Ausgemeindung einbeziehen sollte. Zu diesem Zeitpunkt lebten zwei Familien in dem Gebäude, welches an der Zeithstrasse stand. Doch die Gemeinde Much wehrte sich vehement gegen das Vorhaben der Einwohner. In einem Schreiben an den Landrat aus dem Jahre 1933 heisst es: „ Die Ortslagen Obermiebach mit der Niedermiebacher Mühle sind, besonders Obermiebach, die steuerlich besten Teile der Gemeinde. Die gemeindliche Grundvermögenssteuer von Obermiebach, drei Haushaltungen, beträgt 407,61 Reichsmark. Das Haus Niedermiebacher Mühle nebst zugehörigen Gebäuden bringt eine gemeindliche Grundvermögenssteuer von 176,88 Reichsmark auf, an Gewerbesteuer 170 Reichsmark. Die beantragte Ausgemeindung würde also für die politische Gemeinde Much einen verhältnismäßig grossen Verlust bringen.“

Doch das nationalsozialistische Regime hatte kein weiteres Interesse mehr an Veränderungen der Gemeindegrenzen, so dass die Mühle, als auch Obermiebach bis heute Teil der Gemeinde Much blieben.

Im Jahre 1948 gründete Willi Loede auf dem Mühlengelände die jetzige Firma Herpa-Print. Er stellte erste Etiketten her und klebte diese auf eiserne Milchkannen. Er führte damals noch einen Fachhandel für Molkereiprodukte. Von der Mühle ist heute nichts mehr zu sehen. Das dazugehörige Wohnhaus ist in den 1980er Jahren abgerissen worden.


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