Der Molbach entspringt oberhalb von Forst im Bereich der Fluren „Am Börnchen“, „Oberm Börnchen“ und „Im Kiefacker“ am Südabhang des Giersberg, der heutigen Hohen Warte unterhalb der Alten Zeithstraße. Der Bach durchfließt ein Waldgebiet und mündet nach etwa zwei Kilometern in die Wiehl.
Es gibt noch zwei weitere Quellbäche mit dem Namen Molbach. Der eine entspringt in der Flur „Auf dem Windel“ (Gelände des Park & Ride Parkplatzes), der andere in der Flur „Im Stollenberg“ am Nordabhang des Hipperich. „Auf dem Windel“ kann mit Windbühl übersetzt werden und bedeutet windiger Hügel. Der Flurname taucht bereits in der Mercatorkarte von 1575 als „Eerle Läg am Wendelen“ (Die Erle als Grenzzeichen am Windel). Das Quellgebiet wurde mit der Autobahnauf- bzw. abfahrt überbaut und der Bach taucht in der Flur „In den Bruchwiesen“ auf der Oberfläche auf. „Im Stollenberg“ befand sich früher ein Eisenbergwerk.
Das Gewässer bildete seit Jahrhunderten die Grenze zwischen der Reichsherrschaft Homburg und der Reichsherrschaft Gimborn-Neustadt. Später trennte der Molbach die Gemeinden Drabenderhöhe und Ründeroth bis 1969 die kommunale Neuordnung den unteren Bachbereich bis zur Mündung der Gemeinde Ründeroth, seit 1975 Engelskirchen zugeschlagen wurden. Der Mittellauf ist bis heute Grenze zwischen Engelskirchen und Wiehl. Der Oberlauf, der vom „Auf dem Windel“ herunterkam bildete ebenfalls die Grenze, ist heute aber aufgrund der Autobahnüberbauung nicht mehr vorhanden.
Bereits das Homburgische Grenzweistum von 1474 nennt den Molbach als Grenze. So heißt es:
der selben kirch guede (Auf dem Kirchenfeld) van Wiele lygent zo maile (im ganzen) Im Lande van Hoymberg und daz laich (Grenze) gett vort van der kirchen guede bis uff der Mailbach (Molbach) und dan vort die Mailbach aeben bis uff den Weelpoel (Wiehlpuhl)
Auf der bekannten Mercatorkarte von 1575 findet sich der Molbach als „Die Maelbach“. Die Vokale „i“ und „e“ müssen in den historischen Dokumenten und Karten als rheinischen Dehnungsvokal ausgesprochen werden. In der preußischen Uraufnahme der Katasterkarten im Jahre 1832 heißt es „Der Mahlbach“. Erst in späterer Zeit muss es zur Umbenennung in Molbach gekommen sein, wohl im Hinblick auf die homburgische mundartliche Aussprache des Namens. Der Name kommt vom mittelhochdeutschen „māl“, was für eine Grenzbezeichnung steht. Übersetzt heißt Molbach nichts anderes als der Grenzbach. Das Tal selbst war bis ins 20. Jahrhundert, sieht man vom Ort Forst ab, unbewohnt.
Erst im Jahre 1848 wird von der Errichtung einer Mühle berichtet. Das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Köln beschreibt:
„Die Frau Wittwe Johann Heinrich Kauert zu Forst beabsichtigt auf dem ihr eigenthümlich zugehörigen in Flur 27 unter Nr. 449 gelegenen Grundstück der Gemeinde Weyershagen am Mahlbach, eine Knochenstampfe und Schneidmühle mit oberschlägigem Getriebe nebst einem Sammelteich anzulegen und zwar den letzern auf dem Terrain der Gemeinde Ründeroth in Flur 30 Grundstücks Nr. 297 und 298; worüber der Situations-Plan dahier zu Jedermanns Einsicht offen liegt. Nach Vorschrift des § 28 der Allgemeinen Gewerbe-Ordnung und einer Verfügung Königlicher, Hochlöblicher Regierung zu Köln vom 6 ds. B II 67, wird dieses Project mit der Aufforderung zur öffentlichen Kenntniß gebracht, etwaige Einwendungen gegen dasselbe binnen einer Präclusis-Frist von 4 Wochen bei dem Unterzeichneten anzumelden. Bielstein, den 15. Januar 1848. Der Bürgermeister von Drabenderhöhe Möller.“
Bei der Witwe handelt es sich um Wilhelmina Sybilla Henrietta Kauert, geboren am 15.02.1786 in Jennecken und gestorben am 17.06.1852 in Forst. Sie heiratete am 04.01.1809 den Reidemeister und Municipalrat Johannes Heinrich Kauert, geboren am 28.03.1774 in Forst, gestorben am 18.03.1833 in Forst. Ihr Grabstein existiert noch heute und befindet sich auf dem Ehrenfriedhof in Drabenderhöhe. Nach dem „Adressbuch der Kaufleute, Fabrikanten und Gewerbsleute in Rheinpreussen und Westphalen 1865“ betrieben J. H. Kauerts Erben in Forst eine Knochenstampfe. Dabei hat es sich um die Kinder der beiden gehandelt haben:
Im Kaufmännischen Adreßbuch für die Rheinprovinz werden 1884 die Gebrüder Kauert in Forst als Besitzer einer Knochenmühle und einer Kalkbrennerei genannt. Die Kalkbrennerei befand sich in Weiershagen.
Lage der Mühle (Ausschnitt Preußische Kartenaufnahme 1891 bis 1912, 1:25.000)
Nach einer Kauertschen Familienchronik kümmerte sich Carl Kauert bis 1890 um die Knochenmühle, als auch um die Kalkbrennerei. Er wurde am 29.04.1820 in Forst geboren und starb am 22.12.1902 in Forst. Wie seine Brüder und auch seiner Schwester bis auf Christian Friedrich Wilhelm blieb er unverheiratet. Nach 1890 wurden Knochenmühle und Kalkbrennerei verkauft. In der Königlichen Preußischen Kartenaufnahme von 1894 wurde die Mühle aufgenommen. Wer die Mühle gekauft hat, wie lange diese noch betrieben wurde und wann sie abgerissen wurde ist bisher noch nicht ermittelt worden.
Anfang des 20. Jahrhunderts entstand am Unterlauf des Molbachs auf dem Gemeindegebiet von Ründeroth der Ort Molbach, der 1935 40 Einwohner hatte. Heute gehört Molbach zu Wiehlmünden.
Nach der 1998 von Herbert Nicke erschienenen Publikation „Bergische Mühlen“ sollen „die Wasseranlagen der Mühle bei genauem Hinsehen im Gelände noch erahnt werden können.“ Er beschreibt sie als Pulvermühle, was aber aus heutiger Sicht nicht korrekt ist.