Heimatverein Drabenderhöhe e.V.

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In der Dumpe

Dumpe ist ein Ortsteil von Scheidt, der zur Flur „Mitten im Hof Scheidt“ gehörte und heute den Bereich der Strasse „Im Blumenwinkel“ umfasst. Flurbezeichnungen mit „Dumpe“ kommen im Oberbergischen Land häufiger vor und bedeuten eine Vertiefung im Gelände, die häufig mit Wasser gefüllt ist. Es gab sogar wirklich einen Teich, der sich auf dem Gelände der Tapetenfabrik von Ernst Jochen Höhler, heute ein Reifenhandel, befand.

Die Fluren, die den Hof umgeben sind unter anderem: „Auf der Bitzerhofwiese“, „In der Kefferwiese“, „Im Schladengarten“, „Oben in den Kämpen“ und „Auf der Hofstadtswiese“.

Flurkarte von 1828

Ursprünglich wurde der Name auf das Haus der Familie Höhler, welches aus dem Ende des 18. Jahrhunderts stammt und das älteste Haus dort ist, verwendet. Dieses Haus stand ursprünglich isoliert vom restlichen Hof Scheidt und wurde seit 1881 von Albrecht Höhler und Karolina Schmitz bewohnt. Die Familie Höhler ist neben der Familie Lutter die älteste bis heute ohne Unterbrechungen in Scheidt bzw. Drabenderhöhe ansässigen Familien und wurde bereits 1638 in den Kirchenbüchern erwähnt. Danach lebte die Familie seines Sohnes Ottos dort. Man bezeichnete die Höhlers dort auch mit einem Zunamen zur Unterscheidung der verzweigten Familie als „de Dümper“, wie z.B. der Dümpers, Otto.

Haus Albrecht Höhler 1913

Bereits um 1828 sind in einer preussischen Katasterkarte zwei weitere Gebäude verzeichnet. Zum einen das Haus der Familie Disselhoff, zum anderen das Haus der Familie Höhler bzw. heute Stüwe. Hermann Disselhoff, ein Bäcker, stammte ursprünglich aus Volberg, heute Hoffnungsthal bei Rösrath, heiratete Eleonore Käfer und zog 1873 dorthin. Sein Sohn Wilhelm betrieb dort später eine Schusterwerkstatt.

Verlegung der Wasserleitung

Das andere Haus war ursprünglich eine Scheune und wurde um 1872 abgerissen und als Wohnhaus neugebaut. Es wurde von Christian Höhler, einem Bruder von Albrecht Höhler bewohnt und 1921 erweitert. Christian Höhler war Bürstenfabrikant und betrieb mit seinem Bruder Heinrich, der im Stammhaus der Höhlers an der „Herrenhofer Strasse“ lebte, die „Oberbergische Bürstenfabrik H. Höhler und Co.“. Das Gebäude wurde später von Christians Großneffen Erich Höhler erworben.

Otto Höhler mit Ochsen

Otto Höhler im Hintergrund die Schusterwerkstatt von Wilhelm Disselhoff

1928 enstand neben dem alten Haus Höhler ein weiteres Gebäude. Ernst Höhler, ein Sohn des Albrecht Höhler, gründete mit seinen Brüdern Gustav und Friedrich 1923 die Bürstenfabrikation „Ernst Höhler und Co.“ und beantragte den Bau eines Wirtschaftsgebäudes direkt neben dem elterlichen Haus. Die Bürstenfabrikation war zunächst in einem Ende der 1920er Jahre abgebrannten Haus an der „Alten Kölner Straße“ untergebracht.

Dumpe um 1960

Doch bereits 1927 ging die Firma in Konkurs. Das Gebäude war noch nicht fertiggestellt und es stand nur ein Fachwerkgerippe. Heinrich Höhler, der jüngste Bruder von Ernst Höhler kaufte das Gebäude und baute es 1928 zu einem stattlichen Wohnhaus aus. Heinrich Höhler und seine Frau Wilhelmine, geborene Grebe aus Hillerscheid betrieben ebenfalls eine Bürstenfabrikation in ihrem Haus.

Bürstenfabrikation Wilhelmine und Heinrich Höhler

Im April 1945 befand sich hier das Lazarett der deutschen Truppen. Mehrere Dorfbewohner unterstützen den Stabsarzt und zwei Sanitäter bei der Versorgung der Verwundeten und Verstümmelten. Im Verlauf des Nachmittags des 12. April 1945 wurde der deutsche Kommandant schwer verletzt und der Stabsarzt ließ den Widerstand gegenüber den Amerikanern einstellen und verhinderte damit die endgültige Zerstörung von Drabenderhöhe.

Erich Höhler, im Hintergrund Haus Heinrich Höhler, rechts Haus Christian Höhler


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