Heimatverein Drabenderhöhe e.V.

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Auf der Bitze

„Auf der Bitze“ nennt sich ein Flurstück und ein Haus im Ortsteil Scheidt. Das Wohngebäude an der jetztigen Scheidter Strasse ist Anfang des 18. Jahrhunderts entstanden. Dies belegt ein Eintrag in das Kirchenbuch Drabenderhöhe aus dem Jahre 1728. Wahrscheinlich war das Haus aber schon 1725 bewohnt. Dort lebte Severin Jost, der auch in der bergischen Huldigungliste 1731 aufgeführt wurde. In diesem Jahr lebten dort besagter Severin und seine Frau Catharina, sowie die Kinder Anna Getrud und Peter Nikolaus. Vermutlich war auch Johannes Peter Jost ein Abkömmling von Severin. Dessen Sohn Jacob lebte bis zum seinem Tod 1774 in „Auf der Bitze“.

Flurkarte von 1828

Seit dem Jahre 1742 ist die Familie des Christian Schmidt dort nachweisbar. Er stammte aus Immen. Seine Enkelin Wilhelmina Schmidt heiratete im Jahr 1807 Johann Heinrich Hüschemenger, der in Elsenroth geboren war. Seine Familie stammte ursprünglich aus Dahl. Mit der Heirat gelangte das Haus dann in die Familie Hüschemenger, die es auch heute noch bewohnt. Im Verlauf des 18. bzw. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde das Haus dann geteilt und jeweils an den Enden erweitert, um Raum zu schaffen.

Seitdem bewohnten zwei Linien der Hüschemenger Familie das nun zu einem Doppelhaus erweiterten Gebäude. Johann Heinrichs Urenkel Albrecht Hüschemenger und Julius Hüschemenger übernahmen dann später die beiden Häuser. Sie waren Vettern. Aus dem Landwirtschaftlichen Adreßbuch von 1928 geht hervor, dass die beiden neben Otto Müllenbach, die grössten Grundbesitzer in Scheidt waren. Dabei besaß Albrecht Hüschemenger 13 Hektar Land, 8 Stück Rindvieh und 2 Schweine, Julius Hüschemenger besaß 18 Hektar Land, 10 Stück Rindvieh und 2 Schweine, sowie ein Pferd, Otto Müllenbach, der den Gasthof im Kretsch führte besaß 15 Hektar Land, 10 Stück Rindvieh, zwei Schweine und ein Pferd. Im Vergleich umfasste der homburgische Landbesitz von Gustav Albrecht Fürst zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg 483 Hektar Land, davon 428 Hektar Wald.

die beiden Häuser „Auf der Bitze“

Nach dem Tode von Albrecht und Julius übernahmen die beiden Höfe ihre Söhne Fritz und Werner Hüschemenger. Im Jahre 2005 wurde dann die rechte Hälfte des Hofes „Auf der Bitze“, die der Familie Werner Hüschemenger gehörte abgebrochen. Es wurden dort zwei seniorengerechte Wohnhauskomplexe mit mehreren Wohnheiten errichtet.

kurz vor dem Abbruch

Auf dem Flurstück „Auf der Bitze“ befindet sich an der Alten Kölner Strasse noch ein weiteres Gebäude, welches im Kern aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts stammt. Es wurde 1932 von Friedrich und Emilie Schmitz, sowie dessen Sohn Karl und seiner Frau Elisabeth bewohnt. Karl Schmitz übernahm 1923 die 1909 gegründete Bürstenfabrikation der Firma Kahlenberg, die auf dem früheren Anwesen „von Schemm“ im Ortsteil Schniffel, heute Brunnenweg untergebracht war. 1932 wurde die Produktion zusätzlich noch auf Hornwarenherstellung für Jagd– und Sportartikel erweitert. Dem Unternehmen war ein Großhandelsbereich für Matten, Folien, Teppiche und Malerartikel angegliedert. In der Bürstenfabrikation hatte man sich verstärkt dem Industriebedarf an technischen Bürsten für die verschiedenartigsten Bedürfnisse zugewandt. 1954 zog man dann in einen Neubau an der Zeitstrasse. 1976 waren dort 50 Mitarbeiter beschäftigt.

kurz vor dem Abbruch

Direkt neben dem Anwesen Schmitz wurde 1905 ein neues Gerätehaus für die Freiwillige Feuerwehr Drabenderhöhe errichtet. Die Freiwillige Feuerwehr wurde 1885 als erster Verein gegründet. Das erste provisorische Gerätehaus befand sich gegenüber der „alten“ Post an der Drabenderhöher Strasse. 1962 zog die Feuerwehr dann in das freiwerdende hintere Schulgebäude von 1891 um. 1976 erfolgte dann der Bau der jetzigen Feuerwehrwache.

kurz vor dem Abbruch

das alte Gerätehaus der Feuerwehr


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