Heimatverein Drabenderhöhe e.V.

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ort:sehenswertes:strassen [2015/05/31 20:33] – [Die alten Fernhandelsstrassen] Achim Höhlerort:sehenswertes:strassen [2017/08/28 00:07] – [Die Zeithstrasse] Achim Höhler
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 Noch heute lassen sich viele Spuren der historischen Strassen in den Wäldern finden. Erkennbar ist dies an den zahlreichen Hohlwegen und Hohlwegbündelungen, vorallem im Bereich des Heckberges, dem Löher Kopf, Immerkopf und der Hohen Warte entlang der heutigen Wanderwege.   Noch heute lassen sich viele Spuren der historischen Strassen in den Wäldern finden. Erkennbar ist dies an den zahlreichen Hohlwegen und Hohlwegbündelungen, vorallem im Bereich des Heckberges, dem Löher Kopf, Immerkopf und der Hohen Warte entlang der heutigen Wanderwege.  
  
 +{{:ort:sehenswertes:valck-schenk-karte-1690-kopie.jpg?400|}}
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 +Ausschnitt aus der Karte "Berge ducatus Marck comitatus" von Gerard Valck und Pieter Schenk aus dem Jahre 1690. 
 ==== Die Brüderstrasse ====  ==== Die Brüderstrasse ==== 
  
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 {{:ort:sehenswertes:p1040625.jpg?200|}} Die Zeithstrasse nähe der Hohen Warte {{:ort:sehenswertes:p1040625.jpg?200|}} Die Zeithstrasse nähe der Hohen Warte
  
-In Seelscheid existieren zwei Weiler mit dem Namen „oberste Zeith“ und „unterste Zeit“. Diese Ortschaften tragen den Namen der Zeithstrasse und sind vermutlich nach dem Bau des Weges angelegt worden. In dem Sieburger Schöffenprotokollen ist 1454 ein „Elys up der Zyt“ erwähnt. Wie die Brüderstrasse wurde auch die Zeithstrasse als Handelsweg benutzt.  Auf der Mercatorkarte von 1575 ist die Verbindung als Teilstück von Drabenderhöhe nach Ründeroth deutlich erkennbar. +In Seelscheid existieren zwei Weiler mit dem Namen „oberste Zeith“ und „unterste Zeith“. Diese Ortschaften tragen den Namen der Zeithstrasse und sind vermutlich nach dem Bau des Weges angelegt worden. In dem Sieburger Schöffenprotokollen ist 1454 ein „Elys up der Zyt“ erwähnt. Wie die Brüderstrasse wurde auch die Zeithstrasse als Handelsweg benutzt.  Auf der Mercatorkarte von 1575 ist die Verbindung als Teilstück von Drabenderhöhe nach Ründeroth deutlich erkennbar. 
  
-Der urspüngliche Verlauf im Raum Drabenderhöhe war ein anderer als heute. Von Much aus verlief die Strasse über die Bonrather Höhe, vorbei an Hündekausen durch die Strasse Im Biesengarten, weiter durch Drabenderhöhe entlang der heutigen Trasse , vor Brächen durch die Dähler Heide, dann zwischen Immerkopf und Hipperich durch die Flur „Auf der Kahrstadt“ (bereits schon 1575 erwähnt – ein Hinweis auf einen Ort, den Karren durchquerten), zum früheren Bergwerk „Alter Stollenberg“ oberhalb von Forst, durch das Waldgebiet am Ostabhang der Hohen Warte über den Brandskopf hinunter nach Ründeroth. +Der urspüngliche Verlauf im Raum Drabenderhöhe war ein anderer als heute. Von Much aus verlief die Strasse über die Bonrather Höhe, vorbei an Hündekausen durch die Strasse Im Biesengarten, weiter durch Drabenderhöhe entlang der heutigen Trasse , vor Brächen durch die Dähler Heide, dann zwischen Immerkopf und Hipperich durch die Flur „Auf der Kahrstadt“ (bereits schon 1464 als "karrestat" erwähnt – ein Hinweis auf einen Ort, den Karren durchquerten), zum früheren Bergwerk „Alter Stollenberg“ oberhalb von Forst, durch das Waldgebiet am Ostabhang der Hohen Warte über den Brandskopf hinunter nach Ründeroth. 
  
 {{:ort:sehenswertes:p1040623.jpg?200|}} {{:ort:sehenswertes:p1040623.jpg?200|}}
  
-Als Handelstrasse muss die Zeithstrasse schon im 17., spätestens aber im 18. Jahrhundert an Bedeutung eigebüsst haben. In der preussischen Urkatasterkarte von 1831 erscheint der Abschnitt von Brächen nach Forst nur noch als „Forster Kirchweg“.  Mitte des 19. Jahrhunderts begann man mit dem Ausbau einer „Chaussee“, einer Kunststrasse. 1854 wurde der Weg von Drabenderhöhe nach Forst und Kaltenbach fertiggestellt, 1862 die Strasse von Much nach Drabenderhöhe. Dabei hielt man sich nicht an dem ursprünglichen Streckenverlauf, sondern orientierte sich von Much nach Drabenderhöhe durch das Wahnbachtal und von Brächen bis Kaltenbach durch das westliche Hipperichgebiet. Bei der Strecke zwischen Drabenderhöhe bis kurz vor Brächen hielt man sich an der alten Trasse. Bis heute trägt diese neue Strasse von Siegburg bis Kaltenbach fast durchgehend durch alle Orte und Gemeinden den alten Namen „Zeithstrasse/Zeitstrasse“. +Als Handelstrasse muss die Zeithstrasse schon im 17., spätestens aber im 18. Jahrhundert an Bedeutung eigebüsst haben. Auf der Karte von Pieter Schenk und Gerard Valck aus dem Jahre 1690 ist der Streckenverlauf von Siegburg nach Drabenderhöhe noch eingezeichnet. In der preussischen Urkatasterkarte von 1831 erscheint der Abschnitt von Brächen nach Forst nur noch als „Forster Kirchweg“. In der preussischen Uraufnahme 1845 ist um Seelscheid noch die Zeithstrasse markiert, verläuft aber dann in verschiedenen Trassen und spart den Ort Much aus. Mitte des 19. Jahrhunderts begann man mit dem Ausbau einer „Chaussee“, einer Kunststrasse. 1854 wurde der Weg von Drabenderhöhe nach Forst und Kaltenbach fertiggestellt, 1862 die Strasse von Much nach Drabenderhöhe. Dabei hielt man sich nicht an dem ursprünglichen Streckenverlauf, sondern orientierte sich von Much nach Drabenderhöhe durch das Wahnbachtal und von Brächen bis Kaltenbach durch das westliche Hipperichgebiet. Bei der Strecke zwischen Drabenderhöhe bis kurz vor Brächen hielt man sich an der alten Trasse. Bis heute trägt diese neue Strasse von Siegburg bis Kaltenbach fast durchgehend durch alle Orte und Gemeinden den alten Namen „Zeithstrasse/Zeitstrasse“. 
  
  
  

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