Heimatverein Drabenderhöhe e.V.

Webseiten-Werkzeuge


Unterschiede

Hier werden die Unterschiede zwischen zwei Versionen angezeigt.

Link zu dieser Vergleichsansicht

Beide Seiten der vorigen RevisionVorhergehende Überarbeitung
Nächste Überarbeitung
Vorhergehende Überarbeitung
Nächste ÜberarbeitungBeide Seiten der Revision
hoefe:weiterehoefe:unterkaltenbach [2019/08/10 19:44] Achim Höhlerhoefe:weiterehoefe:unterkaltenbach [2019/08/17 22:55] Achim Höhler
Zeile 1: Zeile 1:
-===== Unterkaltenbach (Niederkaltenbach) =====+=====Unterkaltenbach (Niederkaltenbach) =====
  
 Unterkaltenbach ist ein Weiler, der in der Nähe der Einmündung des Kaltenbachs in die Agger liegt und heute zum Engelskirchener Ortsteil Hardt gehört. Im Mittelalter besass die Siegburger Abtei Sankt Michael das Gut, welches im 14. Jahrhundert ein Adolf von Kaltenbach zum Lehen trug. Im Jahre 1370 erteilte die Abtei die Belehnung Rutger vom "Nuwenhoue zur Lyen", der einem ursprünglich westfälischen Adelsgeschlecht angehörte, welches im Haus Ley bei Ründeroth sesshaft wurde. 1413 wird das Gut in einer Aufstellung für den Fronhof Lindlar als "Schleus Kaldenbach" genannt. In den bergischen Ritterzetteln wurde es seit 1555 als Adelssitz geführt. Nach 1565 errichtete Johann von Neuhof, genannt Ley einen neuen unweit des alten Burghauses gelegenen Bau, der von einem Wassergraben umgeben war. Das alte Gut Niederkaltenbach scheint nach 1585 verfallen zu sein. Die Familie von Neuhof war auch am Abbau und der Verhüttung von Eisenerz beteiligt. Kaltenbach war schon seit dem Mittelalter als einer der wichtigen Bergbauregionen im Oberbergischen Land bekannt. Unterkaltenbach ist ein Weiler, der in der Nähe der Einmündung des Kaltenbachs in die Agger liegt und heute zum Engelskirchener Ortsteil Hardt gehört. Im Mittelalter besass die Siegburger Abtei Sankt Michael das Gut, welches im 14. Jahrhundert ein Adolf von Kaltenbach zum Lehen trug. Im Jahre 1370 erteilte die Abtei die Belehnung Rutger vom "Nuwenhoue zur Lyen", der einem ursprünglich westfälischen Adelsgeschlecht angehörte, welches im Haus Ley bei Ründeroth sesshaft wurde. 1413 wird das Gut in einer Aufstellung für den Fronhof Lindlar als "Schleus Kaldenbach" genannt. In den bergischen Ritterzetteln wurde es seit 1555 als Adelssitz geführt. Nach 1565 errichtete Johann von Neuhof, genannt Ley einen neuen unweit des alten Burghauses gelegenen Bau, der von einem Wassergraben umgeben war. Das alte Gut Niederkaltenbach scheint nach 1585 verfallen zu sein. Die Familie von Neuhof war auch am Abbau und der Verhüttung von Eisenerz beteiligt. Kaltenbach war schon seit dem Mittelalter als einer der wichtigen Bergbauregionen im Oberbergischen Land bekannt.
Zeile 15: Zeile 15:
 Die Eisenschmelzhütte wurde dann von 1744 bis 1748 von Peter Kauert, der in Oberkaltenbach das Bergwerk "15 Löwenpfähl" besass gepachtet. Die Pachthöhe belief sich auf die selbe Summe, die schon im Jahre 1727 entrichtet werden musste. Ob Peter Kauert mit seiner Familie ebenfalls in Unterkaltenbach lebte, liess sich nicht ermitteln.    Die Eisenschmelzhütte wurde dann von 1744 bis 1748 von Peter Kauert, der in Oberkaltenbach das Bergwerk "15 Löwenpfähl" besass gepachtet. Die Pachthöhe belief sich auf die selbe Summe, die schon im Jahre 1727 entrichtet werden musste. Ob Peter Kauert mit seiner Familie ebenfalls in Unterkaltenbach lebte, liess sich nicht ermitteln.   
  
-Danach gab es keine evangelischen Pächter mehr. Die Unterkaltenbacher Hütte wurde endgültig im Jahre 1804 stillgelegt und wurde in den Jahren darauf abgebrochen. In der preussischen Uraufnahme 1828 ist auf den Katasterkarten keine Eisenhütte mehr eingezeichnet. 1817 hatte der Ort 9 Einwohner und im Jahre 1843 wurde das Gut von einer Familie mit 8 Einwohner bewohnt.  Mit erneuter Bergbautätigkeiten im Oberkaltenbacher Raum wurde direkt am Gutshaus im Jahre 1858 eine neue Hütte errichtet, die aber schon wieder 1872/1873 geschlossen wurde. Im Kirchenbuch Drabenderhöhe ist die Hochzeit von Carl August Scheld im Jahre 1860 vermerkt. Er war Hüttenarbeiter und lebte in Unterkaltenbach. Mit seiner Frau Wilhelmina Dannenberg aus Scheidt zog er dann später nach Büddelhagen um. +Danach gab es keine evangelischen aus der Kirchegemeinde Drabenderhöhe stammenden Pächter mehr. Die Unterkaltenbacher Hütte wurde endgültig im Jahre 1798 stillgelegt und wurde in den Jahren darauf abgebrochen. In der preussischen Uraufnahme 1828 ist auf den Katasterkarten keine Eisenhütte mehr eingezeichnet. 1817 hatte der Ort 9 Einwohner und im Jahre 1843 wurde das Gut von einer Familie mit 8 Einwohner bewohnt.  Mit erneuter Bergbautätigkeiten im Oberkaltenbacher Raum wurde direkt am Gutshaus im Jahre 1858 eine neue Hütte errichtet, die aber schon wieder 1872/1873 geschlossen wurde. Im Kirchenbuch Drabenderhöhe ist die Hochzeit von Carl August Scheld im Jahre 1860 vermerkt. Er war Hüttenarbeiter und lebte in Unterkaltenbach. Mit seiner Frau Wilhelmina Dannenberg aus Scheidt zog er dann später nach Büddelhagen um. 
  
-===== Oberkaltenbach =====+=====Oberkaltenbach =====
  
 Der Ort gehört zwar zur Kirchengemeinde Ründeroth, steht aber wegen der Bergbautätigkeit des Peter Kauert in Verbindung mit Drabenderhöhe. Die Ansiedlung wird heute als Kaltenbach bezeichnet und besteht aus mehreren Weilern. Durch Kaltenbach verlief bis 1956 eine jahrhunderte lang bestehende Grenze zwischen dem Hergzogtum Berg, Amt Steinbach – später Gemeinde Engelskirchen und der Reichsherrschaft Gimborn-Neustadt – später Gemeinde Ründeroth. Dabei lagen auf gimbornischen Gebiet die Höfe Kaltenbach, Daxborn, Neuenberg, Ufer und Wege und auf bergischen Territorium die Höfe Oberkaltenbach und Dorn. Bereits im Jahre 1183/1187 findet der Ort als "Caldinbeche" Erwähnung von Bergbau im Siegburger Mirakelbuch. Die Abtei Sankt Michael besass in der Gegend Ländereien. Oberkaltenbach entwickelte sich im Mittelalter zu einem der Zentren der oberbergischen Eisenerzgewinnung. Dabei kam es auch immer wieder zu Streitigkeiten, wie ein Dokument aus dem Jahre 1575 belegt. Die sächsischen Bergleute Michael und Veltin Feige kamen um 1560 nach Oberkaltenbach um dort auf der bergischen Seite im Bereich der Berge Sonnenschein, im Schall und Hundt nach Erzen zu suchen. Da die Kosten den ihnen zur Verfügung stehenden Mittel bald überstiegen, verkauften sie 1564 zunächst die Hälfte des Bergwerkes an die Doktoren Johann Steffens und Reinhard Hymmen, die die Grube dann 1570 komplett übernahmen.  Der Ort gehört zwar zur Kirchengemeinde Ründeroth, steht aber wegen der Bergbautätigkeit des Peter Kauert in Verbindung mit Drabenderhöhe. Die Ansiedlung wird heute als Kaltenbach bezeichnet und besteht aus mehreren Weilern. Durch Kaltenbach verlief bis 1956 eine jahrhunderte lang bestehende Grenze zwischen dem Hergzogtum Berg, Amt Steinbach – später Gemeinde Engelskirchen und der Reichsherrschaft Gimborn-Neustadt – später Gemeinde Ründeroth. Dabei lagen auf gimbornischen Gebiet die Höfe Kaltenbach, Daxborn, Neuenberg, Ufer und Wege und auf bergischen Territorium die Höfe Oberkaltenbach und Dorn. Bereits im Jahre 1183/1187 findet der Ort als "Caldinbeche" Erwähnung von Bergbau im Siegburger Mirakelbuch. Die Abtei Sankt Michael besass in der Gegend Ländereien. Oberkaltenbach entwickelte sich im Mittelalter zu einem der Zentren der oberbergischen Eisenerzgewinnung. Dabei kam es auch immer wieder zu Streitigkeiten, wie ein Dokument aus dem Jahre 1575 belegt. Die sächsischen Bergleute Michael und Veltin Feige kamen um 1560 nach Oberkaltenbach um dort auf der bergischen Seite im Bereich der Berge Sonnenschein, im Schall und Hundt nach Erzen zu suchen. Da die Kosten den ihnen zur Verfügung stehenden Mittel bald überstiegen, verkauften sie 1564 zunächst die Hälfte des Bergwerkes an die Doktoren Johann Steffens und Reinhard Hymmen, die die Grube dann 1570 komplett übernahmen. 
Zeile 28: Zeile 28:
 Zu einem Bergbaupionier wurde Peter Kauert (geboren vor 1675), Sohn des Sebastian Kauert aus Büddelhagen. Sebastian Kauert ist als Bergvogt bekannt und stammte aus Verr. Dessen Vater Dietrich war als Landmesser tätig. Dies belegt ein Dokument aus dem Jahre 1660 als das Haus Braunswerth geteilt wurde. Die Tradition als Bergvogt begründete Peter Kauerts Urgroßvater Christian Kauert, der in einer Steuerliste aus dem Jahre 1616 genannt wurde. Nachdem Peter Kauerts Onkel Albert Kauert keine männlichen Nachfahren hatte, zog er mit seiner Frau Gertrud Schmidt, einer Tochter des Kaufmanns Peter Schmidt aus Anfang, später Drabenderhöhe um 1693 nach Verr um. Sein Schwager Christian Schmidt war später der Erbauer der Bielsteiner Burg.  Zu einem Bergbaupionier wurde Peter Kauert (geboren vor 1675), Sohn des Sebastian Kauert aus Büddelhagen. Sebastian Kauert ist als Bergvogt bekannt und stammte aus Verr. Dessen Vater Dietrich war als Landmesser tätig. Dies belegt ein Dokument aus dem Jahre 1660 als das Haus Braunswerth geteilt wurde. Die Tradition als Bergvogt begründete Peter Kauerts Urgroßvater Christian Kauert, der in einer Steuerliste aus dem Jahre 1616 genannt wurde. Nachdem Peter Kauerts Onkel Albert Kauert keine männlichen Nachfahren hatte, zog er mit seiner Frau Gertrud Schmidt, einer Tochter des Kaufmanns Peter Schmidt aus Anfang, später Drabenderhöhe um 1693 nach Verr um. Sein Schwager Christian Schmidt war später der Erbauer der Bielsteiner Burg. 
  
-1710 begann er in Oberkaltenbach mit der Suche nach Eisenerzvorkommen auf einem Gelände, dass 50 Jahre zuvor aufgegeben wurde, aber zunächst ohne nennenswerten Erfolg. Erst im sehr trockenen Jahre 1719 entdeckte er mit Totaleinsatz seiner Geldmittel und der Arbeitskraft seiner Söhne große Eisensteinlager. Der Überlieferung nach soll er sein letztes Rind verkauft haben, um noch austehende Schichtlöhne an die Arbeiter zu zahlen. Er erhielt die Belehnung durch den bergischen Bergvogt Burchartz. Doch im Folgejahr stand die Grube wieder unter Wasser. 1721 errichtete er ein Pumpwerk, welches durch ein sehr hohes Wasserrad betätigt wurde. Der Flurname "Am Kauertsrad" weist heute noch auf diese außergewöhnliche Pionierleistung hin. In einem Bericht von Friedrich August Eversmann aus dem Jahre 1804 hatte das Rad eine Höhe von 45 Fuß, was heute etwa 14 Metern entspricht. Nach der Belehnung am 2. März 1723 grenzte er das Grubengebiet mit fünfzehn Pfählen ab, in denen der bergische Wappenlöwe gebrannt war. Daher kam es zum amtlichen Namen "des Peter Kauert 15 Löwenpfähl". Doch er bekam bald Konkurrenz. Im Jahre 1724 erhielten der bergische Schultheiß des Amtes Steinbach Jakob Dietrich Litz, der mit Helena Wülfing, einer Tochter von Peter Jakob Wülfing aus Unterkaltenbach verheiratet war, zusammen mit Konrad Clermont aus Burscheid, dem Gießereibesitzer und Betreiber der Grube "Schmale Kaule" bei Wellerscheid Konrad Pütter aus Leuscherath und weiteren Mitgewerken die Belehnung der Bergwerke "Das Anklebsel" und "Der Kieffhauer Distrikt". Dabei drangen sie 1728 mit ihrem Stollen in das Gebiet der 15 Löwenpfähl vor und beanspruchten den neunten Teil des von Kauert geförderten Eisensteins. Peter Kauert lehnte die Ansprüche ab, da er sein Bergwerk durch ein Kunstwerk und Pumpen entwässern ließ. Damit kam es zu langwierigen gerichtlichen Auseinandersetzungen, die noch seine Erben bis zu einem Vergleich 1786 weiterführten. Dann ging die Belehnung der Litzschen Bergwerke auf der Kauertschen Erben über. Um 1729 errichte er eine Eisenschmelzhütte auf gimbornischen Boden. Um 1760 wurde die Hütte abgerissen und auf bergischem Gebiet neu gebaut. Die Reidemeister stammten meist aus der eigenen Familie oder waren angeheiratet, wie Friedrich Haas aus Verr, Christan Lutter aus Börnhausen, Heinrich Jost aus Drabenderhöhe, Johann Forst aus Jennecken oder Peter Faulenbach aus Obermiebach. Darüberhinaus gab es familiäre Verbindungen zu homburgischen  Pastorenfamilien (Hengstenberg, Bellingrath) wie Familien aus der homburgischen Beamtenschaft (Kannegießer, Büttinghausen, Kloeber), die eine priviligierte Stellung in der Bevölkerung darstellen. +1710 begann er in Oberkaltenbach mit der Suche nach Eisenerzvorkommen auf einem Gelände, dass 50 Jahre zuvor aufgegeben wurde, aber zunächst ohne nennenswerten Erfolg. Erst im sehr trockenen Jahre 1719 entdeckte er mit Totaleinsatz seiner Geldmittel und der Arbeitskraft seiner Söhne große Eisensteinlager. Der Überlieferung nach soll er sein letztes Rind verkauft haben, um noch austehende Schichtlöhne an die Arbeiter zu zahlen. Er erhielt die Belehnung durch den bergischen Bergvogt Burckhardt. Doch im Folgejahr stand die Grube wieder unter Wasser. 1721 errichtete er ein Pumpwerk, welches durch ein sehr hohes Wasserrad betätigt wurde. Der Flurname "Am Kauertsrad" weist heute noch auf diese außergewöhnliche Pionierleistung hin. In einem Bericht von Friedrich August Eversmann aus dem Jahre 1804 hatte das Rad eine Höhe von 45 Fuß, was heute etwa 14 Metern entspricht. Nach der Belehnung am 2. März 1723 grenzte er das Grubengebiet mit fünfzehn Pfählen ab, in denen der bergische Wappenlöwe gebrannt war. Daher kam es zum amtlichen Namen "des Peter Kauert 15 Löwenpfähl". Doch er bekam bald Konkurrenz. Im Jahre 1724 erhielten der bergische Schultheiß des Amtes Steinbach Jakob Dietrich Litz, der mit Helena Wülfing, einer Tochter von Peter Jakob Wülfing aus Unterkaltenbach verheiratet war, zusammen mit Konrad Clermont aus Burscheid, dem Gießereibesitzer und Betreiber der Grube "Schmale Kaule" bei Wellerscheid Konrad Pütter aus Leuscherath und weiteren Mitgewerken die Belehnung der Bergwerke "Das Anklebsel" und "Der Kieffhauer Distrikt". Dabei drangen sie 1728 mit ihrem Stollen in das Gebiet der 15 Löwenpfähl vor und beanspruchten den neunten Teil des von Kauert geförderten Eisensteins. Peter Kauert lehnte die Ansprüche ab, da er sein Bergwerk durch ein Kunstwerk und Pumpen entwässern ließ. Damit kam es zu langwierigen gerichtlichen Auseinandersetzungen, die noch seine Erben bis zu einem Vergleich 1786 weiterführten. Dann ging die Belehnung der Litzschen Bergwerke auf der Kauertschen Erben über. Um 1729 errichte er eine Eisenschmelzhütte auf gimbornischen Boden. Um 1760 wurde die Hütte abgerissen und auf bergischem Gebiet neu gebaut. Die Reidemeister stammten meist aus der eigenen Familie oder waren angeheiratet, wie Friedrich Haas aus Verr, Christan Lutter aus Börnhausen, Heinrich Jost aus Drabenderhöhe, Johann Forst aus Jennecken oder Peter Faulenbach aus Obermiebach. Darüberhinaus gab es familiäre Verbindungen zu homburgischen  Pastorenfamilien (Hengstenberg, Bellingrath) wie Familien aus der homburgischen Beamtenschaft (Kannegießer, Büttinghausen, Kloeber), die eine priviligierte Stellung in der Bevölkerung darstellen. 
  
 Peter Kauert hatte allerdings auch Auseinandersetzungen mit den Abnehmern seiner sehr eisenhaltigen und vielfach begehrten Erze. Damit kam er vorallem zu einem Preiskonflikt mit dem Grafen von Nesselrode zu Ehreshoven, dem Besitzer der Looper Schmelzhüte und den Engelskirchener Reidemeistern. Erst 1758 konnten die Kauertschen Erben auf Anordnung eines Urteils der bergischen "Geheimen Kammer" des Kurfürsten zu Düsseldorf über die Preise frei entscheiden. Peter Kauert starb 1750 in Oberkaltenbach. Er soll trotz der hohen Prozesskosten noch eine stattliche Summe von 80.000 Reichsthalern vererbt haben. Laut einer churpfälzischen Publikation aus dem Jahre 1792 arbeiteten zwischen 1742 und 1792 in Grube 15 Löwenpfähl im Schnitt 70 Arbeiter und im Erbstollen zu Oberkaltenbach 80 Bergleute. Dabei wurden pro Jahr im Schnitt 443 Hauf zu 10633 Reichsthalter bei 3100 Reichsthaler Unterhaltungskosten bzw. 252 Hauf zu 5040 Reichsthalter bei 4000 Reichsthaler Unterhaltungskosten erwirtschaftet. Nach einer preußischen Statistik aus dem Jahre 1817 arbeiteten 77 Bergleute im Bergwerk. Der Grubenbetrieb der 15 Löwenpfähl wurde 1863 eingestellt und im selben Jahr wurde die Eisenschmelzhütte auf Abbruch verkauft. Die benachbarte Grube Litz hielt sich noch zehn weitere Jahre. Im Jahre 1871 verkaufte die Familie Kauert beide Bergwerke an die Firma Friedrich Krupp in Essen. In Kaltenbach gab es noch weitere Gruben, wie die westlich der 15 Löwenpfähle gelegenen Gruben "Andreas", Kiefhau, Wilhelm und Urania". Dieses Gebiet gehörte früher zu den Litzschen Einsenbergwerken "Das Anklebsel" und "Kiefhau". Auf Ründerother Seite fanden sich noch die Bergwerke Grimmenthal bei Daxborn und die Böhmerzeche am südöstlichen Ortsrand von Kaltenbach. Die Böhmerzeche erwarb die Firma Krupp im Jahre 1890. Alle anderen Gruben wurden bereits 1865 unter dem Namen Leipzig III. von einem Konsortium unter Führung des Leipziger Bankvereins gekauft und zusammengelegt. Der Eisenerzbergbau wurde dann 1912 wegen Unrentabilät endgültig eingestellt. Peter Kauert hatte allerdings auch Auseinandersetzungen mit den Abnehmern seiner sehr eisenhaltigen und vielfach begehrten Erze. Damit kam er vorallem zu einem Preiskonflikt mit dem Grafen von Nesselrode zu Ehreshoven, dem Besitzer der Looper Schmelzhüte und den Engelskirchener Reidemeistern. Erst 1758 konnten die Kauertschen Erben auf Anordnung eines Urteils der bergischen "Geheimen Kammer" des Kurfürsten zu Düsseldorf über die Preise frei entscheiden. Peter Kauert starb 1750 in Oberkaltenbach. Er soll trotz der hohen Prozesskosten noch eine stattliche Summe von 80.000 Reichsthalern vererbt haben. Laut einer churpfälzischen Publikation aus dem Jahre 1792 arbeiteten zwischen 1742 und 1792 in Grube 15 Löwenpfähl im Schnitt 70 Arbeiter und im Erbstollen zu Oberkaltenbach 80 Bergleute. Dabei wurden pro Jahr im Schnitt 443 Hauf zu 10633 Reichsthalter bei 3100 Reichsthaler Unterhaltungskosten bzw. 252 Hauf zu 5040 Reichsthalter bei 4000 Reichsthaler Unterhaltungskosten erwirtschaftet. Nach einer preußischen Statistik aus dem Jahre 1817 arbeiteten 77 Bergleute im Bergwerk. Der Grubenbetrieb der 15 Löwenpfähl wurde 1863 eingestellt und im selben Jahr wurde die Eisenschmelzhütte auf Abbruch verkauft. Die benachbarte Grube Litz hielt sich noch zehn weitere Jahre. Im Jahre 1871 verkaufte die Familie Kauert beide Bergwerke an die Firma Friedrich Krupp in Essen. In Kaltenbach gab es noch weitere Gruben, wie die westlich der 15 Löwenpfähle gelegenen Gruben "Andreas", Kiefhau, Wilhelm und Urania". Dieses Gebiet gehörte früher zu den Litzschen Einsenbergwerken "Das Anklebsel" und "Kiefhau". Auf Ründerother Seite fanden sich noch die Bergwerke Grimmenthal bei Daxborn und die Böhmerzeche am südöstlichen Ortsrand von Kaltenbach. Die Böhmerzeche erwarb die Firma Krupp im Jahre 1890. Alle anderen Gruben wurden bereits 1865 unter dem Namen Leipzig III. von einem Konsortium unter Führung des Leipziger Bankvereins gekauft und zusammengelegt. Der Eisenerzbergbau wurde dann 1912 wegen Unrentabilät endgültig eingestellt.

Seiten-Werkzeuge