Heimatverein Drabenderhöhe e.V.

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 Sein Sohn Rörich Frings heiratete 1671 Gertrud, die Tochter von Moritz Scherer, Schichtmeister des Eisenbergwerkes in Oberkaltenbach und der Maria Margaretha von Markelsbach, einer Erbin des adeligen Hofes zu Gerlinghausen. Die Eltern von Gertrud heirateten 1647 in Engelskirchen.   Sein Sohn Rörich Frings heiratete 1671 Gertrud, die Tochter von Moritz Scherer, Schichtmeister des Eisenbergwerkes in Oberkaltenbach und der Maria Margaretha von Markelsbach, einer Erbin des adeligen Hofes zu Gerlinghausen. Die Eltern von Gertrud heirateten 1647 in Engelskirchen.  
  
-Die älteste Tochter von Rörich und Gertrud heiratete 1691 den aus Engelskirchen stammenden Moritz Willmund, der als Schöffe und Notar in Much bekannt war. Das Haus der Familien Willmund, Frings, Faulenbach und Witscher existiert heute noch und hat ein grosszügiges Eingangsportal mit einem Rundbogen, in der die Jahreszahl 1763 eingraviert ist, sowie einer historischen zweigeteilten bergischen Holztüre.+Die älteste Tochter von Rörich und Gertrud heiratete 1691 den aus Engelskirchen stammenden Moritz Willmund, der als Schöffe und Notar in Much bekannt war. 
  
 {{:hoefe:p1040426.jpg?200|}} Fachwerkhaus von 1763 {{:hoefe:p1040426.jpg?200|}} Fachwerkhaus von 1763
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 In der bergischen Huldigungliste von 1731 sind die drei Haushaltsvorstände, des Schöffen Moritz Willmund, Gerhard Frings und Johannes Kauert genannt.  In der bergischen Huldigungliste von 1731 sind die drei Haushaltsvorstände, des Schöffen Moritz Willmund, Gerhard Frings und Johannes Kauert genannt. 
  
-Evangelische Familien sind seit dem 17. Jhd in Obermiebach nachweisbar. Der bereits erwähnte Peter Kauert entstammte der evangelischen Kauertfamilie aus Büddelhagen. Ein Heinrich Niederhof aus Obermiebach wurde 1729 in Drabenderhöhe begraben. Er scheint wohl aus Niederhof bei Drabenderhöhe zugezogen zu sein. Schliesslich lebt 1724 ein Johannes Kauert in Obermiebach. Er ist ein Sohn des Bergwerksdirektor Peter Kauert, der die Grube „die zwölf Löwenpfähle“ in Oberkaltenbach begründete. Die Nachfahren der Familie  Kauert leben auch heute noch in Obermiebach. +Evangelische Familien sind seit dem 17. Jhd in Obermiebach nachweisbar. Der bereits erwähnte Peter Kauert entstammte der evangelischen Kauertfamilie aus Büddelhagen. Ein Heinrich Niederhof aus Obermiebach wurde 1729 in Drabenderhöhe begraben. Er scheint wohl aus Niederhof bei Drabenderhöhe zugezogen zu sein. Schliesslich lebt 1724 ein Johannes Kauert in Obermiebach. Er ist ein Sohn des Bergwerksdirektor Peter Kauert, der die Grube „die fünfzehn Löwenpfähle“ in Oberkaltenbach begründete. Die Nachfahren der Familie  Kauert leben auch heute noch in Obermiebach. 
  
 {{:bilder:2014-08-17-jahreswanderung:p1040484.jpg?200|}} Ehemaliges Obersteigerhaus, früher Familie Lutter {{:bilder:2014-08-17-jahreswanderung:p1040484.jpg?200|}} Ehemaliges Obersteigerhaus, früher Familie Lutter
  
-Ab 1744 lebt in Obermiebach Peter Faulenbach. Er war Reidemeister. Als Reidemeister bezeichnete man im allgemeinen in vorindustrieller Zeit Produzenten des Metallgewerbes. Die Reidemeister verfügten über eigene Produktionsstätten, die sie entweder alleine besassen oder als Pächter oder Teilpächter bewirtschafteten. Seine Söhne Carl Friedrich  und Johannes Friedrich waren ebenfalls Reidemeister. Ein weitere Sohn war Lizenziat, also Akademiker. Um 1800 verschwindet die evangelische Familie aus Obermiebach und zieht nach Drabenderhöhe. +Ab 1744 lebt in Obermiebach Peter Faulenbach. Er war Reidemeister in Oberkaltenbach und Schwiegersohn des Bergwerkbesitzers Peter Kauert. Als Reidemeister bezeichnete man im allgemeinen in vorindustrieller Zeit Produzenten des Metallgewerbes. Die Reidemeister verfügten über eigene Produktionsstätten, die sie entweder alleine besassen oder als Pächter oder Teilpächter bewirtschafteten. Seine Söhne Carl Friedrich  und Johannes Friedrich waren ebenfalls Reidemeister. Ein weitere Sohn war Lizenziat, also Akademiker. Das Haus der Familien Faulenbach existiert heute noch und hat ein großzügiges Eingangsportal mit einem Rundbogen, in der die Jahreszahl 1763 eingraviert ist, sowie einer historischen zweigeteilten bergischen Holztüre. Um 1800 verschwindet die evangelische Familie aus Obermiebach und zieht nach Drabenderhöhe. 
  
-Anfang des 19. Jhd. ist weiterhin die Familie Kauert, sowie der nach Much berufene Landmesser Christoph Witscher nachweisbar. Er stammte aus der Gastwirtfamilie des Peter Christoph Witscher, die seit 1783 in Anfang lebten. Ab 1827 ist der evangelische Christian Printz im Ort nachweisbar. 1828 waren die Hofbesitzer in Obermiebach Johann Christian Kauert, Witwe Johannes Christian Kauert, Christoph Witscher, Johannes Marsch, die Erben von Peter Frings und Peter Prinz.+Anfang des 19. Jhd. ist weiterhin die Familie Kauert, sowie der nach Much berufene Landmesser Christoph Witscher nachweisbar. Er stammte aus der Gastwirtfamilie des Peter Christoph Witscher, die seit 1783 in Anfang lebten. Ab 1827 ist der evangelische Christian Printz im Ort nachweisbar. 1828 waren die Hofbesitzer in Obermiebach Johann Christian Kauert, Witwe Johannes Christian Kauert, Christoph Witscher, Johannes Marsch, die Erben von Peter Frings, Johannes und Peter Prinz.
  
 Im Jahre 1687 kam es zu einem Konfessionskonflikt zwischen der Herrschaft Homburg und dem katholischen Kirchspiel Much. Der dort amtierende Pastor Rose berichtete, dass Katholiken, die in der Ausübung in ihrer Religion behindert worden waren, vielfach nach Much übersiedelten. Um den Zurückgebliebenen in Homburg, die Möglichkeit zu verschaffen, den Anforderungen ihres Glaubens nachzukommen, setzte der Pfarrer Rose beim Herzog Johann Wilhelm von Berg durch, daß die Protestanten im Kirchspiel Much bei einem protestantischen Pfarrer in der Grafschaft Homburg keine Taufen, Kopulationen und Beerdigungen nachsuchen durften, solange es den homburgischen Katholiken verwehrt sei, bei einem katholischen Geistlichen dasselbe einzufordern. Von Windeck aus waren am 24. April 1687 entspechende Weisungen an den Schultheiß Saur in Much gegangen. Bei Zuwiederhandlung drohten den Evangelischen eine Strafe von 40 Florin. Die Einwohner von Scheidt und Obermiebach protestierten und wandten sich daraufhin an die homburgische Synode, die am 27. Juli 1687 antwortete, dass die homburgischen Prediger von einem solchen Verbot in der der Grafschaft Homburg nichts wüssten. Die Angelegenheit entwickelte sich dahin, dass der Pfarrer zu Much und die homburgischen Prediger bei Taufen und Begräbnissen auf ihre Gebühren bestanden. Das gab dann jedesmal Veranlassung zu gegenseitigen Anklagen. Zumindest war gegen 1700 erreicht worden, dass die Katholiken im Homburgischen mit Sterbesakramenten versehen werden konnten. Die Weisung hat später zur Folge gehabt, dass gemischte Ehen zwischen Protestanten und Katholiken vermieden wurden. Die evanglischen Bewohner von Scheidt und Obermiebach müssen sich zumindest der Weisung widersetzt und später erfolgreich durchgesetzt haben, da Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen aus dieser Zeit im Kirchenbuch zu Drabenderhöhe vermerkt sind. Vermutlich spielte aber auch eine Rolle, dass der reformierte Pastor zu Drabenderhöhe, Johannes Haas, seinen Wohnsitz in Pfaffenscheid hatte, das politisch zum Kirchspiel Much gehörte und sich damit gegen Pastor Rose und seinem möglichen Versuch, die Reformierten in der Gemeinde Much zu rekatholisieren, durchsetzte.  Im Jahre 1687 kam es zu einem Konfessionskonflikt zwischen der Herrschaft Homburg und dem katholischen Kirchspiel Much. Der dort amtierende Pastor Rose berichtete, dass Katholiken, die in der Ausübung in ihrer Religion behindert worden waren, vielfach nach Much übersiedelten. Um den Zurückgebliebenen in Homburg, die Möglichkeit zu verschaffen, den Anforderungen ihres Glaubens nachzukommen, setzte der Pfarrer Rose beim Herzog Johann Wilhelm von Berg durch, daß die Protestanten im Kirchspiel Much bei einem protestantischen Pfarrer in der Grafschaft Homburg keine Taufen, Kopulationen und Beerdigungen nachsuchen durften, solange es den homburgischen Katholiken verwehrt sei, bei einem katholischen Geistlichen dasselbe einzufordern. Von Windeck aus waren am 24. April 1687 entspechende Weisungen an den Schultheiß Saur in Much gegangen. Bei Zuwiederhandlung drohten den Evangelischen eine Strafe von 40 Florin. Die Einwohner von Scheidt und Obermiebach protestierten und wandten sich daraufhin an die homburgische Synode, die am 27. Juli 1687 antwortete, dass die homburgischen Prediger von einem solchen Verbot in der der Grafschaft Homburg nichts wüssten. Die Angelegenheit entwickelte sich dahin, dass der Pfarrer zu Much und die homburgischen Prediger bei Taufen und Begräbnissen auf ihre Gebühren bestanden. Das gab dann jedesmal Veranlassung zu gegenseitigen Anklagen. Zumindest war gegen 1700 erreicht worden, dass die Katholiken im Homburgischen mit Sterbesakramenten versehen werden konnten. Die Weisung hat später zur Folge gehabt, dass gemischte Ehen zwischen Protestanten und Katholiken vermieden wurden. Die evanglischen Bewohner von Scheidt und Obermiebach müssen sich zumindest der Weisung widersetzt und später erfolgreich durchgesetzt haben, da Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen aus dieser Zeit im Kirchenbuch zu Drabenderhöhe vermerkt sind. Vermutlich spielte aber auch eine Rolle, dass der reformierte Pastor zu Drabenderhöhe, Johannes Haas, seinen Wohnsitz in Pfaffenscheid hatte, das politisch zum Kirchspiel Much gehörte und sich damit gegen Pastor Rose und seinem möglichen Versuch, die Reformierten in der Gemeinde Much zu rekatholisieren, durchsetzte. 

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