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Anfang wurde urkundlich das erste Mal 1638 in den Kirchenrechnungen von Drabenderhöhe erwähnt. Jost "ufm Anfang" | Anfang wurde urkundlich das erste Mal 1638 in den Kirchenrechnungen von Drabenderhöhe erwähnt. Jost "ufm Anfang" | ||
- | In den Kirchenbüchern von Marienberghausen heißt es 1669 „Uff dem Anfang“. Erwähnt wird bei der Taufe von Johann Lang aus Elsenroth, Gerta, des Peters Hausfrau. In Anfang lebte damals die Familie Peter Schmidt, die in der Personenaufnahme von 1675 des Drabenderhöher Pastors Johannes Haas aufgelistet | + | In den Kirchenbüchern von Marienberghausen heißt es 1669 „Uff dem Anfang“. Erwähnt wird bei der Taufe von Johann Lang aus Elsenroth, Gerta, des Peters Hausfrau. In Anfang lebte damals die Familie Peter Schmitt, die in der Personenaufnahme von 1675 des Drabenderhöher Pastors Johannes Haas aufgeführt |
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- | Auf die Familie | + | Auf die Familie |
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+ | Um das Jahr 1783 wechselte Peter Christoph Witscher, ein Gastwirt aus dem Kirchspiel Ründeroth seinen Wohnsitz nach Anfang. Seit dieser Zeit ist in Anfang eine Gastwirtschaft nachweisbar und war damit bis vor einigen Jahren der älteste noch bestehende Gastronomiebetrieb in Drabenderhöhe. Nach seinem Tod im Jahre 1798 führte sein Sohn Christian Peter das Unternehmen bis 1802 fort. Danach gelangte der Hof und Gastwirtschaft in die Hände der Familie Lutter. Anna Gertrud Witscher, Tochter eines Branntweinbrenners heiratete damals Johann Heinrich Lutter. | ||
- | Nach dem Tode von Johannes Peter Lutter 1832 muss der Betrieb von Johannes Ferdinand Haas aus Verr fortgeführt worden sein. In einem Adressbuchverzeichnis aus dem Jahre 1838 wird er als Gastwirt und Bierbrauer bezeichnet. Noch vor 1837 baute Johannes Ferdinand Haas direkt neben dem Gasthaus sein eigenes Haus und betrieb dort eine Bierbrauerei. Haas hatte keine Söhne, nur zwei Töchter, eine war mit dem Schmied Thönes im Kretsch verheiratet. Caroline Haas heiratete Gustav Hühn. Gustav Hühn, 1835 geboren, verlor mit 6 Jahren seine Mutter. Sein Vater starb als er 17 Jahre alt war. Da dieser gleich nach dem Tode seiner Mutter wieder geheiratet hatte, wurde er von seiner Tante Wilhelmine Nohl, geborene Hühn erzogen. Er kam als Gehilfe zu Johannes Ferdinand Haas. Nach dem Tode des alten Haas, übernahm er den Betrieb, eine große Landwirtschaft mit Pferden und Kühen, Knechten und Mägden. Die Bierbrauerei gab er auf und gründete 1884 die Schnappsbrennerei. Hühn belieferte die sieben Drabenderhöher Wirtschaften | + | Nach dem Tode von Johannes Peter Lutter 1832 muss der Betrieb von Johannes Ferdinand Haas aus Verr fortgeführt worden sein. In einem Adressbuchverzeichnis aus dem Jahre 1838 wird er als Gastwirt und Bierbrauer bezeichnet. Noch vor 1837 baute Johannes Ferdinand Haas direkt neben dem Gasthaus sein eigenes Haus und betrieb dort eine Bierbrauerei. Haas hatte keine Söhne, nur zwei Töchter, eine war mit dem Schmied |
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- | Die Gastwirtschaft in Anfang wurde ab 1845 von Wilhelm Ferdinand vom Schemm weitergeführt. Er heiratete Wilhelmina Lutter, die Tochter des 1832 verstorbenen Gastwirts Johannes Peter Lutter. 1855 sind als Wirte Friedrich Wilhelm Sichelschmidt und Heinrich Caspar Friedrichs angegeben. Um 1878 lebte die Familie Herder in Anfang und um 1893 wurde die Wirtschaft von Robert Wirths betrieben. Nach 1900 kam das Haus in den Besitz von Ewald Kalscheuer und vor dem Zweiten Weltkrieg ging an seinen Schwiegersohn Fritz Lang über. Ewald Kalscheuer war Bäcker und stammte aus Käfernberg bei Hückeswagen | + | Die Gastwirtschaft in Anfang wurde ab 1845 von Wilhelm Ferdinand vom Schemm weitergeführt. Er heiratete Wilhelmina Lutter, die Tochter des 1832 verstorbenen Gastwirts Johannes Peter Lutter. 1855 sind als Wirte Friedrich Wilhelm Sichelschmidt und Heinrich Caspar Friedrichs angegeben. Um 1878 lebte die Familie Herder in Anfang und um 1893 wurde die Wirtschaft von Robert Wirths betrieben. Nach 1900 kam das Haus in den Besitz von Ewald Kalscheuer. Er stammte aus Käfernberg bei Hückeswagen |
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+ | Weiteres zum Gasthof auch unter Denkmäler und alte Häuser: | ||
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- | Bis 1885 hatte der kleine Ort nur 2 Häuser. Erst nach dieser Zeit wurden bis 1900 drei weitere Gebäude errichtet. 1886 baute die Familie Schmidt das Haus an der Kreuzung Herrenhofer Straße/ | + | Bis 1885 hatte der kleine Ort nur 2 Häuser. Erst nach dieser Zeit wurden bis 1900 drei weitere Gebäude errichtet. 1886 baute die Familie Schmidt das Haus an der Kreuzung Herrenhofer Straße/ |
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- | Nach dem Ersten Weltkrieg begann man mit der Besetzung des Ortes durch die Engländer. Der Ortsteil Anfang, so auch Brächen, Büddelhagen und Verr gehörten zum Kölner Brückenkopf. Die Nachbarorte Drabenderhöhe und Scheidt blieben unbesetzt. Die ersten Besatzer waren Kanadier und in Drabenderhöhe herrschte Passzwang zwischen besetzter und unbesetzter Zone. Sie nahmen Quartier im Gasthof Kalscheuer. 1923 wurden dann auch Scheidt und Drabenderhöhe durch die Franzosen in die besetzte Zone eingegliedert. Erst 1924 zogen die Franzosen wieder ab. 1932 wurde Anfang gemeinsam mit Scheidt und Pfaffenscheid der Gemeinde Drabenderhöhe zugeordnet. Die Grenze verlief nun an an der Herrenhofer Straße entlang und zweigte dann beim Hause Voss über das Wiesengelände bis zur Weggabelung der Alten Kölner Straße/ | + | Nach dem Ersten Weltkrieg begann man mit der Besetzung des Ortes durch die Engländer. Der Ortsteil Anfang, so auch Brächen, Büddelhagen und Verr gehörten zum Kölner Brückenkopf. Die Nachbarorte Drabenderhöhe und Scheidt blieben unbesetzt. Die ersten Besatzer waren Kanadier und in Drabenderhöhe herrschte Passzwang zwischen besetzter und unbesetzter Zone. Sie nahmen Quartier im Gasthof Kalscheuer. 1923 wurden dann auch Scheidt und Drabenderhöhe durch die Franzosen in die besetzte Zone eingegliedert. Erst 1924 zogen die Franzosen wieder ab. 1932 wurde Anfang gemeinsam mit Scheidt und Pfaffenscheid der Gemeinde Drabenderhöhe zugeordnet. Die Grenze verlief nun an an der Herrenhofer Straße entlang und zweigte dann beim Hause Voß über das Wiesengelände bis zur Weggabelung der Alten Kölner Straße/ |
Die Einwohnerzahlen des Ortes blieben stets überschaubar. In den Jahren 1817 und 1828 hatte Anfang gerade 7 Einwohner, 1843 waren es 9, 1869 12 Personen, 1885 16 Personen, 1900 28 Einwohner und 1932, sowie 1935 30 Einwohner. | Die Einwohnerzahlen des Ortes blieben stets überschaubar. In den Jahren 1817 und 1828 hatte Anfang gerade 7 Einwohner, 1843 waren es 9, 1869 12 Personen, 1885 16 Personen, 1900 28 Einwohner und 1932, sowie 1935 30 Einwohner. |